Wellensittiche und Milben: Ursachen, Symptome und effektive Bekämpfungsmethoden

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Milben sind bei vielen Tieren ein Problem, dass größere gesundheitliche Probleme mit sich ziehen kann. Auch Wellensittiche können von den lästigen Parasiten befallen werden und brauchen dann eine gute Behandlung. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Milben bei Ihren Wellensittichen erkennen können und wie Sie effektiv gegen den Befall vorgehen können. Wenn Sie aber mehr über Wellensittiche wissen möchten, empfehlen wir Ihnen diesen Artikel – Der Wellensittich.

Welche Ursachen können für den Milbenbefall stehen?

Bei rund 50.000 unterschiedlichen Arten von Milben sind es vor allem vier Milbenarten, die zu den Vogelmilben gehören, und die den Vögeln zu schaffen machen. Welche das sind und welche spezifischen gesundheitlichen Gefahren sie für den Wellensittich darstellen können, listen wir hier auf:

Räudemilben

Wenn Wellensittiche einen Milbenbefall aufweisen, sind es häufig Räudemilben, die das Tier befallen haben. Räudemilben befallen die Regionen, die Horn aufweisen, also den Schnabel, Die Wachshaut über den Schnäbeln, Beine und Augenlider. In diesen Regionen gräbt die gefährliche Milbe sich ein und legt dort ihre Eier ab.

Sind die Beine des Vogels befallen, spricht der Tierarzt von der sogenannten Kalkbeinräude. Dies zeigt sich durch von einer grauen Schicht überzogenen, verhornten Beine, die für das Tier sehr schmerzhaft sind und jucken. Räudemilben sollten möglichst schnell behandelt werden, um den Befall stoppen zu können.

Federmilbe

Diese Milbenart lebt auf der Federfahne, den Federkielen sowie dem Federbalg. Dort ernährt sich die Milbe von Lymphflüssigkeit sowie von anderen Substanzen des Gewebes, ebenso wie Teile der Feder und der Haut. Obwohl diese Milbenart nahezu alle Vogelarten befallen kann, zeigen sich bei einem Befall keine Symptome. Es ist also sehr schwer, einen Befall zu erkennen.

Rote Vogelmilbe

Diese Art von Milben trinkt das Blut der Vögel. Auffällig ist, dass diese Milbe die Tiere in der Nacht befällt, was sich beim Wellensittich durch nervöses Hin- und herflattern zeigt. Am Tage zieht der Parasit sich in Ritzen und dunkle Ecken zurück und ist daher kaum zu erkennen.

Saugt die Milbe zu viel Blut aus ihren Wirten, verschlechtert sich der Gesundheitszustand des Wellensittich sehr schnell, bei schlimmen Befall droht sogar der Tod. Die rote Vogelmilbe kann nicht nur Vögel befallen, auch andere wilde Tiere können zum Wirt werden. Sogar auf den Menschen kann das Spinnentier übergehen.

Luftsackmilbe

Die Luftsackmilbe ist besonders gefährlich für Tiere, denn sie lebt nicht auf dem Vogel, sondern in ihm und zwar überwiegend in seiner Lunge und den Luftsäcken, wo er sich von Gewebeflüssigkeit und Schleimhäuten ernährt. Dies verursacht beim Wellensittich Luftnot, die im schlimmsten Fall den Tod des Vogels bedeuten kann. Es ist zwar schwierig, einen Befall zu erkennen, doch die schnelle Behandlung durch den Tierarzt ist enorm wichtig, um das Leben des Tieres retten zu können.

Wie gelangt die Milbe zum Wellensittich?

Nicht selten sind Wellensittiche von Milbenbefall betroffen. Dies geschieht häufig schon bei den jungen Tieren, die sich bei der Fütterung an ihren Eltern anstecken. Durch den engen Kontakt zwischen Eltern und Jungvögeln können die Milben ungehindert auf das nächste Tier übergehen.

Doch nicht nur junge Vögel, auch erwachsene Wellensittiche können von einem plötzlichen Milbenbefall betroffen sein. Besonders dann, wenn die Wellensittiche in Außenvoiliere gehalten werden und dort in Kontakt mit wilden Vögeln kommen, die bereits betroffen sind. Manche Milbenarten können sogar durch die Luft auf andere Tiere übergehen, oder aber durch gemeinsam genutzte Trink- und Futterschalen einen neuen Wirt finden. Besonders Vögel, die aus Tierhandlungen stammen, sind häufig von einem Milbenbefall betroffen.

Welche Symptome zeigt der Vogel bei einem Milbenbefall?

Tierhalter sollten ihre Wellensittiche stets gut beobachten, um einen Milbenbefall schnell erkennen zu können und die Behandlung einleiten zu können. Symptome für einen Befall können zum Beispiel übermäßiges putzen sein, aber auch unruhiges Verhalten können ein Zeichen von Milben sein. Ebenso sind Veränderungen des Gefieders wie Entzündungen, Ausfall der Federn oder auch Kratzen ein Hinweis auf einen Befall.

Bei einem Räudenmilbenbefall verändert sich der Schnabel, er wird schwammartig und wird von feinen Linien durchzogen. Auch die farbliche Veränderung ins gelbe sind ein Zeichen. Bei der Luftsackmilbe, die schwer zu erkennen ist, sind Symptome wie Luftnot, pfeifen und heiseres Atmen ein Hinweis auf den Befall.

Wie kann man Milben behandeln?

Der Tierarzt kann einen Milbenbefall mit unterschiedlichen Mitteln behandeln. Welche Behandlung die richtige ist, hängt von der Art der Milbe ab. Häufig wird ein Präparat mit dem Wirkstoff Ivermectin als Spot on gegeben, der effektiv gegen den Befall wirken kann.

Ivermectin wird bei verschiedenen Infektionen verabreicht und ist besonders beliebt, da es kaum Nebenwirkungen mit sich bringt. Bei einem Milbenbefall sollten nicht nur erkrankte Tiere behandelt werden, sondern auch die Vögel aus der Umgebung, denn diese können auch ohne bisherige Symptome zum Wirt der Milben werden.

Ist der Vogel von Räudemilben befallen, so kann man die betroffenen Beine auch mit Paraffinöl behandeln. Nachdem die Beine des Tieres in Wasser eingeweicht wurden, kann man die Krusten sanft entfernen und die Beine anschließend in das Öl tauchen. Dies verstopft die Atemwege der Milben, sie sterben ab.

Wurde ein Befall der roten Vogelmilbe festgestellt, gilt es, die betroffenen Tiere, aber auch vorsorglich alle Tiere im Umfeld des erkrankten Vogels mit Ivermectin zu behandeln. Ebenso sollten der Käfig und die Umgebung gründlich mit Ivermectin behandelt werden, um einen weiteren Befall verhindern zu können.

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