Helfen Luftreiniger bei einer Hausstauballergie?

Niesen ist nur ein Symptom der Hausstauballerige

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Rund zehn Prozent der deutschen Bevölkerung leiden unter einer Hausstauballergie. Mit mangelnder Hygiene hat dies allerdings nichts zu tun. Es hilft daher auch nicht, einfach etwas öfter den Staubsauger anzuwerfen. Vielmehr leben in jeder Matratze schätzungsweise zwischen zwei und zehn Millionen kleine Hausstaubmilben. Weil diese maximal 0,5 Millimeter groß sind, keine Krankheiten übertragen und mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind, stören sie in der Regel auch nicht weiter. Neben Betten und Matratzen fühlen sich die kleinen Tierchen vor allem in Polstermöbeln wohl. Problematisch wird deren Anwesenheit allerdings im Fall einer Hausstauballergie. Denn dann können schwere allergische Reaktionen die Folge sein.

Was genau ist eine Hausstauballergie?

Genau genommen reagieren die Betroffenen aber gar nicht auf die Milben selbst allergisch, sondern auf ein Protein im Milbenkot. Die Symptome ähneln dabei dem Heuschnupfen und reichen von tränenden Augen über Kopfschmerzen und Hautreaktionen bis hin zu asthmatischen Anfällen. Mit Medikamenten ist es inzwischen möglich, zumindest die Heftigkeit der Beschwerden ein wenig zu lindern. Grundsätzlich ist es aber am besten, den Kontakt mit dem Allergen so gering wie möglich zu halten. Hier kann ein Luftreiniger helfen. Dieser entfernt zwar nicht sofort alle Hausstaubmilben aus einem Zimmer, kann aber dazu beitragen, die Verbreitung zumindest zu reduzieren. Für viele Allergiker stellt dies bereits eine wichtige Erleichterung dar.

Was leistet ein Luftreiniger?

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Ansätze, die Luft in einem Raum zu reinigen. Bei einem klassischen Luftreiniger wird die Luft gefiltert und so von bis zu 99,9 Prozent der Partikel mit einer Größe von mehr als 0,3 Mikrometern befreit. Alternativ gibt es auch sogenannte Luftwäscher. Diese leiten die Luft durch Wasser, wodurch die Staubpartikel ebenfalls gebunden werden. Letztlich lässt sich mit einem Filter aber mehr Schmutz aus der Luft entfernen. Einige Geräte setzen zudem auch auf ultraviolettes Licht, um die Partikel zu entfernen. Auch hier können aber noch nicht die selben Reinigungsergebnisse erzielt werden wie bei einem physisch verbauten Filter.

Helfen Luftreiniger bei einer Hausstauballergie?

Nun aber zurück zur Allergie-Problematik: Die Luftreiniger reinigen – wie es ihr Name bereits zum Ausdruck bringt – ausschließlich die Luft. Die Hausstaubmilben in der Matratze können sie hingegen nicht direkt verschwinden lassen. Dennoch helfen sie betroffenen Allergikern auf doppelte Art und Weise:

1. Der Kot der Hausstaubmilben heftet sich gerne an durch den Raum fliegende Schmutzpartikel. Werden diese dann aus der Luft gefiltert, sinkt auch die Belastung für den Allergiker.

2. Je sauberer die Luft ist, desto weniger Nahrung fällt für die vorhandenen Hausstaubmilben ab. Hier gilt wie in der freien Natur: Finden Tiere nicht genug Nahrung, verringert sich die Population.

Worauf ist beim Kauf eines Luftreinigers zu achten?

Für die Betroffenen einer Hausstauballergie ist die Anschaffung eines Luftreinigers also grundsätzlich zu empfehlen. Allerdings sollten sie dabei auf einige Punkte achten. So werden die besten Reinigungsergebnisse mit sogenannten „High Efficiency Particulate Air“ – kurz: HEPA – Filtern erreicht. Diese filtern auch besonders kleine Partikel aus der Luft. Außerdem ist es wichtig, die Größe des Raums zu berücksichtigen. Hier gilt die Faustformel: Das Gerät sollte in der Lage sein, die Menge an Luft innerhalb des Raumvolumens rund zweimal pro Stunde zu reinigen. Das Volumen eines Zimmers berechnet ihr, indem ihr die Grundfläche mit der Höhe multipliziert. Weitere wichtige Aspekte beim Kauf eines Luftreinigers sind die Lautstärke und die Folgekosten – etwa durch den Stromverbrauch.

Was kann sonst noch unternommen werden?

Grundsätzlich helfen bei einer Hausstauballergie alle Maßnahmen, die den Kontakt zu den Milben minimieren. Dazu gehört beispielsweise die Anschaffung von milbendichten Matratzenbezügen. Außerdem ist es sinnvoll, die Bettwäsche möglichst oft zu waschen und in den Räumen gründlich Staub zu wischen. Dies wird zwar nicht alle Hausstaubmilben vertreiben, aber ähnlich wie bei der Nutzung eines Luftfilters kann aber deren Anzahl zumindest verringert werden. Auch die Raumtemperatur kann eine wichtige Rolle spielen: Experten empfehlen hier einen Wert von maximal 18 Grad Celsius im Schlafzimmer.

Sieht so ein Luftreiniger im Schlafzimmer nicht blöd aus?

In Deutschland ist die Verbreitung von Geräten zur Luftreinigung noch nicht besonders hoch. Ganz anders ist dies aber beispielsweise in Großbritannien, Kanada oder den USA. Dort sind Luftreiniger inzwischen ein in vielen Wohnungen anzutreffender Anblick. Eine ähnliche Entwicklung ist auch hierzulande zu erwarten. Die Geräte sind zudem klein genug, um nicht sofort ins Auge zu springen.

 

Quellen & weitere Informationen:

  1. https://www.luftreinigerdepot.de/ratgeber/hausstauballergie
  2. https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/hausstaubmilbenallergie/untersuchung/
  3. https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/hausstaubmilbenallergie/ursachen/
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